Orientierung: Literaturverein

 

Silvio Schubert

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Silvio Schubert, Jahrgang 1976, zählt zu den langjährigen Mitgliedern des Südthüringer Literaturvereins. In Thüringen geboren und aufgewachsen, lebt der Autor mittlerweile im Hessischen. Zu seinen Veröffentlichungen zählen neben bisher 3 Bänden Kurzgeschichten auch Prosa und Lyrik in Anthologien, Zeitschriften und Literaturkalendern. 

 

Seinen ersten Erzählungsband legte Silvio Schubert 1999 in der Heinrich Jung Verlagsgesellschaft Zella-Mehlis vor. "Professor Steinatal und der Ruppberg" ist eine Sammlung von 13 köstlichen Geschichten, die allesamt hintergründig, voller verstecktem (und manchmal auch offenem) Humor stecken und immer Gegebenheiten unseres Alltags auf die Schippe nehmen. Zu den literarischen Eigenheiten Schuberts zählt, dass er die Wirklichkeit solange "weiterdenkt", bis ihre vielfache Absurdität auch dem Leser erkennbar wird. 

2005 folgte der Kurzgeschichten-Band "Blauer Dunst", in dem der gereifte Schriftsteller in gekonnter Weise seine Persiflage der Wirklichkeit fortsetzt. Diesmal sind 14 Geschichten versammelt. Seine Erfahrungen aus Arbeits- und Familienwelt, Großstadt und Jobgetriebe fließen, wiederum aufs schönste verfremdet, in zahlreiche seiner neuen Texte ein. Herausgekommen ist eine Kaleidoskop unserer Wirklichkeit, wie sie sein könnte, wenn man mal ein paar Minuten nicht aufpasst...

2011 vereint Silvio Schubert unter dem Titel „Fensterblicke“ elf Kurzgeschichten, in denen scheinbar harmlose Dinge unerwartete Folgen haben. So erfährt man beispielsweise, wie drei Fuhren Erde eine ganze Stadt verändern oder eine kleine Notlüge ein gebrochenes Bein zur Folge hat. Was dies alles mit einem Mann im Schornsteinfegerkostüm und verschwundenem Fotomaterial eines Ortschronisten zu tun hat, erfährt der Leser in diesem Buch. Schuberts Spezialität ist es, scheinbar belanglose Begebenheiten, wie sie jedermann täglich zustoßen können, konsequent weiterzudenken und auf die Spitze zu treiben. Dadurch hält er uns, verborgen hinter Schalk, immer wieder auch einen Spiegel für das eigene Tun vor. Seine Helden agieren mitten in der Gesellschaft, erfahren, erleiden Situationen, deren Komik aus der Alltagssatire erwächst. Das lässt er den Leser mitfiebernd, kopfschüttelnd und schmunzelnd miterleben.

2016 legt der Autor erneut einen Erzählband vor. „Was uns treibt“ könnte als Thema über den 16 Geschichten stehen, die in dem 90-seitigen Band "Erdbeeren mit Senf" versammelt sind.

„Holzköpfe“ treiben Frank hinaus auf eine Tour durch den Wald. Erste Liebe treibt einen Jungen in „Christina“ an. In allen Geschichten sind die Protagonisten Getriebene, unterwegs. Der Autor lädt zu einer „Schatzsuche“ ein. Lädt ein, zu suchen nach dem Grund für „Kalte Ohren“ oder dem Mädchen aus einer anderen Zeit in „Violett“. Ja, auch Süßes wie „Gummibärchen“ lässt sich hier finden, doch Vorsicht! Es wird geschlagen und gemordet und auch die Gummibärchen könnten dem Leser im Halse stecken bleiben. So verschieden sind die Geschichten - und dieser Reigen eben nicht zusammen passend, wie „Erdbeeren mit Senf“. Doch vielleicht braucht es Mut zu ungewöhnlichen Mixturen. Wer weiß? Vielleicht schmeckt es am Ende doch und lässt Neues treiben in und aus uns…

  Silvio Schubert schreibt darüber hinaus auch Gedichte. Seine Texte erschienen in allen Anthologien, die der Südthüringer Literaturverein herausgab, und weiteren Veröffentlichungen. In vielen von ihnen ist zu spüren, dass er im Herzen noch immer Thüringer ist. So heißt es in seinem Gedicht "am schneekopfmoor ": wind trägt unablässig / ab vom berg / regen spült / die alten wanderwege / furcht beharrlich / gräben // nah am gipfel / unterm moos / sinkt morscher stamm / still in feuchtes / dunkel // mit ihm sickert / auch meine zeit / stumm / tief und tiefer // und immer / wächst vergangenheit / schicht um schicht / aus jahren / dem moosbeerenstrauch / entgegen